Abgrenzen, Erden, Entspannen

ein sehr tolles Interview gab es dazu beim Hochsensibelkongress, Höre es nach:

Beobachtungsbegabt – Hochsensibel

Fühlst Du Dich von dieser Seite magisch angezogen? Dann ist vermutlich meine Cranio5D Onlinesitzung genau das Richtige für Dich.

Um bei Dir selbst zu bleiben, Dich zu erden und Deine Grenzen gut zu spüren, kannst Du folgende Übungen machen (Aus „Leben mit Hochsensibilität“ von Susan Maretta-Hart mit Ergänzungen von mir):

 

Zwischendurch lockern:

Mache aus Wartemomenten eine Gelegenheit für ein paar Reck- und Streckübungen. Vor allem Gesicht (Kiefer), Nacken und Schultern halten viel Spannung fest, die du sanft ausschütteln kannst. Lass dich nicht ablenken durch Menschen, die nach dir gucken. Betrachte auch das als Übung, um zu dir selbst zu stehen.

 

Atem und Körper spüren:

Beobachte Deinen Atem. Verändere nichts, nimm einfach nur wahr. Ist er tief, flach? Schnell, langsam? Welche Teile Deines Körpers bewegen sich automatisch bei der Atmung? Spüre auch, wie Du stehst. Welche Körperteile du anspannst, wo du locker bist.

 

Kontakt mit Organen:

Wenn du entspannt liegst, kannst du in Kontakt mit deinen Organen treten. Stelle dir vor, sie wären die Barbapapas, die in deinem Körper beieinander leben. Du brauchst nichts zu tun oder zu wollen. Frage sie einfach, wie es ihnen geht, und ob sie etwas brauchen.

Herzschlag spüren:

Übe deinen Herzschlag an verschiedenen Körperstellen zu spüren. Beginne an Hals und Handgelenk, Bauch, Füße und so weiter.

 

Massage:

Lass Dich ab und zu massieren und öle oder creme dich selbst ein, damit du die Haut, deine Grenze deutlich spürst  und besser  kennen lernst. Achte dabei darauf, ob bestimmte Körperstellen für dich schwerer wahrnehmbarer sind als andere. Vielleicht ist es beim nächsten Mal wieder anders.

 

Meditieren – mit Erde verbinden:

Bist du unruhig und überreizt, mache ein paar Streckübungen. Meditiere kurz (egal wie, auch spazieren gehen kann eine Meditation sein). Stelle dir eine Schnur vor, die dich mit der Erde verbindet. Gehe barfuß oder setze dich unter einen Baum auf den Boden.

 

Erdige Hobbys:

Suche Hobbys, die deine Energie nach unten bringen. Wie zum Beispiel das Arbeiten mit Steinen oder Ton (Ich habe in letzter Zeit bei schwierigen Situationen einen kleinen Tonstern bei mir. Den halte ich in der Hand und drücke ihn ein wenig in den Handballen. Das zentriert mich). Auch Trommeln und Gartenarbeit kann da helfen. Viele östliche Sportarten wie Qi Gong, Tai Chi und Yoga erden gut. Wichtig ist dabei, dass dein Lehrer/ deine Lehrerin selbst gut geerdet ist. Auch Joggen, Fitnesstraining und Bewegungsmeditationen helfen dich zu erden. Dabei sollte nicht die Leistung im Fordergrund stehen, sondern dein Körper und dein Wohlbefinden.

 

Essen nicht vergessen:

Iss regelmäßig und gesund. Sei dir bewusst, dass auch Nahrung ein Element der Erde ist, und umgebe die Mahlzeit mit Eigenschaften, die zur Erde gehören, wie z. b. Ruhe. Habe Respekt vor der Nahrung, dann respektiert auch sie dich. Lerne, auf die Wünsche deines Körpers zu hören und nur auf die. Keine Diät oder Essgewohnheit, die jemand anderer dir auferlegt kann 100% ig für dich passen! Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch isst anders, hat andere Vorlieben und andere Verträglichkeiten. Hochsensible Menschen tendieren eher zu Unverträglichkeiten. Achte darauf und halte dich daran.

Vernachlässige nicht dein Verlangen nach essen, das kann dich schnell in eine negative Stimmung bringen. Wenn dir gerade mal wieder alles auf die Nerven geht und du an allem rumnörgelst, denk einmal nach, wann du das letzte Mal gegessen hast! Es wirkt oft Wunder, wenn dein Körper zufrieden ist.

 

Ausreichend Schlaf:

Auch schlafen ist sehr wichtig! Weil hochsensible Menschen so viel zu verarbeiten haben, verausgaben sie sich auch mehr als andere. Deshalb ist regelmäßig und genügend Schlaf sehr wichtig. Ich schlafe optimaler Weise 9 Stunden pro Nacht. Das hat mich immer gewundert, warum ich so viel mehr brauche als andere. Gott sei Dank habe ich einfach gemerkt, dass ich es brauche, weil ich sonst krank und/oder unleidlich werde. Und sorge dafür, dass ich sie auch bekomme. Sooft ich kann lege ich mich auch unter tags ½ bis 1 Stunde hin.

 

Wohlige Wärme:

Sorge dafür, dass du es ausreichend warm hast. Eine warme Dusche spült Stress weg. Warme Füße und Hände sind sehr wichtig.

 

Stille:

Nutze Gehörschutz. Ziehe dich in die Stille zurück, wenn du überreizt bist. Genieße die Momente der Stille bewusst und nutze sie um Kraft zu tanken.

 

Vorausdenken bei unbekannten Unternehmungen:

Achte bei Reisen und Urlauben auf die Unterbringung: Bietet sich für dich genug Rückzugs- und Ruhemöglichkeit? Bei Besuchen checke vorher ab, ob du diese Leute auch wirklich aushältst. Sage lieber ab, bevor es dir zu viel wird. Du kannst ja sagen, dass dich dein Tag schon zu sehr verausgabt hat und du Ruhe brauchst. Am günstigsten ist, du erklärst den Menschen, die dich umgeben, dass du hochsensibel bist und einfach deine Ruhezeiten brauchst, dass es nichts damit zu tun hat, wie sehr du jemanden magst.

 

Bewusst System abstimmen:

Bleibe aktiv dabei, dein System immer wieder abzustimmen. Will ich dies hier wohl? Will ich das dort lieber nicht? Überprüfe auch alte Angewohnheiten. Geben sie dir noch Kraft und Sicherheit? Oder laugen sie dich längst schon aus? Sei mutig immer wieder Verhaltensweisen und auch Bekanntschaften zu verändern, wenn du spürst, dass sie nicht mehr zu dir passen. Vielleicht kannst du das mit einem Ritual verbinden: zum Beispiel ausmisten, oder in einem Feuer symbolisch diese veralteten Dinge verbrennen.

 

Gelassenheit:

Übe dich in Gelassenheit, indem du Emotionen weniger ernst nimmst. Lasse sie wie einen Sturm wüten, bis sie sich ausgetobt haben. Betrachte eine starke Emotion als etwas, das nicht darüber bestimmt, wer du als Mensch bist. Um die Emotionen zu verarbeiten mache dir vier Schritte klar: 1 erleben: 2 akzeptieren; 3 vergeben; 4 loslassen. Es gibt Untersuchungen, dass Emotionen chemisch gesehen (also die Hormone und anderen Stoffe im Körper) nur 90 Sekunden andauern. In dieser Zeit können wir sozusagen nicht aus. Da reagiert unser Körper einfach. Darüber hinaus entscheiden wir aber selbst, ob wir diese Emotion noch verstärken wollen, oder ob wir es einfach dabei belassen.

 

Ankerpunkte:

Du kannst lernen, deine Emotionen durch Ankerpunkte zu kontrollieren. Verankere eine positive Erinnerung an einer bestimmten Stelle deines Körpers. Stelle dir diese Erinnerung ganz detailliert vor. Gib ihr eine erkennbare Stelle, in deiner Hand oder bei deinem Herzen. Geh zurück zu dem negativen Gefühl. Bleibe kurz dabei und beschließe dann, zu deinem Ankerpunkt zurückzukehren. So kannst du hin und her pendeln zwischen dem einen (negativen) Gefühl und dem anderen (positiven) Gefühl. Du hast die Wahlmöglichkeit. Wo bleibst du am liebsten?

 

Im Jetzt bewusst bleiben:

Mache deinen Geist frei von alten Eindrücken und einem Übermaß an Gedanken. Benenne einfach alles, was du gerade siehst, hörst und riechst. Dadurch kommst du ins Hier und jetzt und lässt grübelndes Denken los.

 

Vorstellungsbilder:

Nach solchen Übungen ist auch wichtig wieder bewusst zurück zu kommen: dazu spüre den Druck deines Körpers auf der Auflagefläche, spüre deinen Atem und bewege Hände und Füße, boxe in die Luft und mache dir bewusst in welcher Umgebung du dich aufhältst. Stampfe mit den Füßen auf.

 

Abgrenzung:

Kannst du einer unangenehmen Situation nicht ausweichen, stelle dir eine Barriere vor. Das kann ein Ballon um dich herum sein, eine unsichtbare Mauer zwischen dir und der Bedrängnis oder eine schöne Rose. Ich stelle mir gerne vor, dass ich mich in einem „Wohlfühlraum“ aufhalte. Die Schutzmauer um mich herum ist durchlässig, aber sie wandelt alles, was durchkommt so um, dass ich es gut vertrage und mich damit wohl fühlen kann. Auch von mir nach außen dringt nur das, was ich zulasse.

 

Du kannst auch im Geiste einen blauen liegenden Achter zeichnen, dessen einer Kreis um dich herumgeht, in der Mitte kreuzt und dann um die andere Person oder Situation geht. Diese Übung ist auch möglich zu Hause durchzuführen, wenn die andere Person nicht da ist. Sie hilft dir zwischen dir und den anderen besser zu unterscheiden, ohne dich ganz abzuschneiden.

 

Visualisiere, dass alle Gedankenbilder weggespült werden wie Fußspuren am Strand.

 

Stehe wie ein Baum:

Stehe fest auf beiden Beinen, lass die Arme locker neben dem Körper hängen und halte die Hände geöffnet. Nimm Deinen Körper wahr. Mache eine Weile nichts anderes.

Fühle den nährenden Energiestrom, der aus der Erde emporsteigt durch diene Füße, deine Beine, deinen Rumpf, bis zum Scheitel. Stelle Dir vor, du bist ein Baum: Mit tiefen Wurzeln fest verankert in der Erde. Mit einem festen, aber elastischem Stamm, der auch starken Windstößen standhält. Mit Ästen und Blättern, die alle von der Energie aus der Erde gestärkt werden.

 

Berg:

Du kannst dir auch vorstellen, dass du ein  Berg bist, ruhig und unerschütterlich. Visualisiere das Veränderliche dann um dich herum. Es kann stürmen, regnen, wehen, du bleibst unerschütterlich, unbeweglich, unergriffen, in dir selbst verankert.

Fernsehen:

Betrachte dienen Geist, als würdest du fernsehen. Du bist Zuschauer und Herr über die Fernbedienung. Ruhig und ausgeglichen zappst du von einem Gedanken zum nächsten. Schaffst du es, den Apparat auszuschalten?

 

Wolken am Himmel:

Eine ähnliche Übung aus dem Yoga (es gibt sicher unzählige Meditationen für den gleichen Zweck): Stell dir vor, du liegst auf einer Wiese und schaust in den Himmel. Du beobachtest die Wolken. Die Wolken ziehen weiter und vorbei, ohne dich zu bewegen. Beobachte auch deine Gedanken so und lass sie weiterziehen, ohne ihnen Energie durch deine besondere Aufmerksamkeit zu geben. Stell dir vor, wie der Himmel langsam wolkenfrei wird. Verliere dich in dem stillen unendlichen Blau und genieße es. Natürlich kannst du auch tatsächlich in der Natur den Himmel beobachten. Wiese liegen ist auch immer schön erdend.

 

Wellen am Wasser:

Du sitzt auf einem Berg. Unter dir siehst du einen klaren, kalten Bergsee. Kleine Wellen bewegen die Oberfläche. Du schaust nur in den See. Langsam lässt der Wind nach. Die Wellen glätten sich. Bis der See still und glatt vor deinem inneren Auge daliegt. Genieße diese Stille. Tauche ein in das klärende Wasser. Schwemme Ängste und „beschmutzende“ Altlasten weg.

 

Segelboot:

Diese Übung kann dir einen besseren Überblick über dein Leben, deine Ziele, über Dinge, die hilfreich für dich sind geben.

Stelle dir vor, du bist ein kleines Segelboot. Du bist wendig. Du wirst leicht vom Wind ergriffen. Du wirst von den Wellen geschaukelt. Doch du bist ein Profisegler: Du weißt, wie du dein Gewicht verlagern musst, um nicht zu kippen. Du weißt wie du im Wind kreuzen kannst, um hart am Wind so rasch wie möglich ans Ziel zu kommen. Da überholst du sogar die behäbigen motorisierten Riesendampfer. Aber du weißt auch, wie du gemütlich dahinkreuzen kannst, wenn dir danach ist. Und du weißt, wie du mit Anker eine sichere Pause einlegen kannst. Wie du aus voller Fahrt schnell beidrehst, wenn ein Mann über Bord gegangen ist. Oder wie du dich auch einfach mal von den Wellen und dem Wind ziellos herumschaukeln lassen kannst.

Meditiere darüber, was dein Ziel ist. Welche Dinge bieten dir Gegenwind? Was bringt dich weiter? Was solltest du über Bord werfen? Brauchst du  gerade ungezieltes Dahinschaukeln, oder möchtest du doch wieder den Wind nützen? Zahlt es sich aus sich dem Gegenwind entgegenzustellen und zu kämpfen? Oder wäre es einfacher, energiesparender und zielbringender, doch kleine Umwege in Kauf zu nehmen und den Wind zu nützen? Wäre es interessant auch einmal einfach dem Wind das Ruder zu überlassen und zu schauen an welche Ufer er dich treibt?

 

Nichts tun:

Übe die Kunst des Nicht-Wollens. Wollen ist eine verführerische Versklavung. Tue regelmäßig einmal nichts, sitze still und beobachte deine Gedanken. Ist dein Geist ruhelos? Flüchte nicht aus dem inneren Stress und Chaos. Betrachte es wie die Hektik der Hauptverkehrszeit, die sich nach einiger Zeit auflöst. Schon mal probiert in einem Stau tief durchzuatmen und zu genießen, dass jetzt einfach nichts geht?

Denke jede Morgen daran, was du heute weniger tun und wie du einfach nur „sein“ kannst.